Anschlüsse
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Das Kunstprojekt »Anschlüsse« verschränkt eine zeitgeschichtliche Ausstellung mit einer zeitgenössischen Kunstausstellung. Der Clou dabei: Das historische Quellenmaterial ist ein kunstvolles Fake. Ausgang nimmt das Projekt in einer Recherche zur Vorarlberger Künstlerin Stephanie Hollenstein (1886–1944), deren Nachlass in ihrem Heimatort Lustenau archiviert ist. Die vielen Leerstellen in der Biografie dieser historischen Person werden fiktiv ergänzt und zu einer Erzählung konstruiert, die das Format einer zeitgeschichtlichen Ausstellung imitiert. Reale Personen und Fakten überschneiden sich mit fiktionalen, um so alternative (Geschichts-)Erzählungen in der öffentlichen Wahrnehmung zu implementieren. Die ästhetische Strategie ist dabei die »stilistische Mimikry« – die Aneignung einer als authentisch codierten Erscheinungsform. Die so zwischen Fiktion und (vermeintlich historisch belegbarer) Realität angelegten Narrative öffnen das Archivmaterial für eine künstlerische Auseinandersetzung mit einer aktuellen Thematik: die Wahrnehmung des tödlichen Amoklaufs von 2016 in Nenzing im öffentlichen medialen Diskurs entlang der Trennlinie zwischen dem Privaten und dem Politischen.
Ausstellung mit Sarah Schlatter in der Galerie Hollenstein, Österreich
Ausstellung mit Sarah Schlatter in der Galerie Hollenstein, Österreich



